Hike der Sippe Krokodil an der luxemburgischen Grenze
Direkt im Anschluss an das Diözesanlager in Ferschweiler sind wir mit 5 Mitgliedern der Sippe Krokodil und einem Pfadfinder der DPSG Gladbach auf den Hike ins Sauertal aufgebrochen. 6 Rucksäcke voll Gepäck, jede Menge Essen, ein Beil, Seile, Zeltplanen und alles was man sonst unterwegs noch braucht waren bereits auf unserem Rücken, als, wie war es anders zu erwarten, der Himmel in Ferschweiler einige Tropfen Wasser auf unsere Sachen fallen ließ. Nach gefühlten 10 Liter Wasser pro m² fassten wir den Entschluss trotz des Regens uns auf den Weg zu machen. Dies sollte, wie sich später herausstellte der einzige Regen auf dem gesamten Hike sein. Der durch den Regen kaum verminderte Elan der Gruppe führte uns am ersten Tag direkt über die Deutsch-luxemburgische Grenze bis nach Echternach. Der zuvor erklommene Zwischenstopp auf Schloss Weilerbach, der Dank eines kalten Getränkes und dem schönen Blick auf den Schlossgarten uns neue Kraft gab um das Tagesziel zu erreichen. Da die von uns angepeilte Schlafstätte sich als untauglich herausstellte haben wir kurzerhand einen nahe gelegenen Unterschlupf in unseren Zelten gefunden.
Nach einer eher ungemütlichen Nacht -verursacht durch die etwas schräge Lage der Zelte- ging es am nächsten Morgen auf in die Innenstadt von Echternach. Im Anschluss an ein kurzes Frühstück besichtigten wir im Vorbeigehen die Reichsabtei und den Echternacher See. Nach einem abschließenden Einkauf in Echtrernach ging es wieder steil bergauf in die Wälder Luxemburgs, um gegen Abend den nächsten Ort, Berdorf, zu erreichen. Dort stärkten wir unsere leeren Mägen mit 6 Wiener Schnitzeln. Unser Unterschlupf in dieser Nacht lag direkt unter freiem Himmel, am Gipfel des Felsenlabyrinthes. Mit einem einmaligen Ausblick ins Tal und auf dem Sonnenuntergang beendeten wir Tag 2 unseres viertägigen Hikes.
Am nächsten Morgen machten wir uns, vom Sonnenlicht geweckt, früh auf den Weg um die längste Route des Hikes hinter uns zu bringen. Diese führte uns von Felsenlabyrinth in Berdorf über die Burgruine in Beaufort die kleine Grenzstadt Dillingen und das Tagesziel, das nun endlich wieder in Deutschland lag, Bollendorf. Die erste Aufgabe bestand darin, sich sein Frühstück zu erlaufen. Was bedeutet das? Ganz einfach. Da wir kein Essen für den heutigen morgen mehr hatten und auch nicht nochmals zurück nach Berdorf laufen wollten mussten wir unser Frühstück in Beaufort zu uns nehmen. Etwas geplättet kamen wir dort gegen 12 Uhr an und stärkten uns mit ein paar Broten. Der kurz darauf geplante Einkauf für den Rest des Tages fiel leider ins Wasser, da der Supermarkt von 12-14 Uhr geschlossen hatte. Also weiter geht’s. Als wir in Dillingen angekommen, auch hier keinen Supermarkt fanden, kühlten wir unsere, mittlerweile auf Grund des sehr guten Wetters, erhitzten Köpfe ein wenig mit Eis ab. Der letzte Gewaltakt lag direkt hinter der deutschen Grenze, wo der Weg quasi geradewegs gen Himmel führte. Nach diesem steilen Aufstieg und einer kurzen Verschnaufpause hielten wir auf den letzten Kilometern bis Bollendorf noch durch. Am Ziel angekommen, fanden wir einen Aussichtsturm als optimale nächtliche Ruhestätte vor. Allerdings standen uns noch 2 Aufgaben bevor. Der Einkauf im zwar schon sichtbaren, aber noch 3 km entfernten Bollendorf und das Abendessen. Aber die Unterhaltung von diesem Aussichtspunkt aus war fantastisch. Erst hörten wir einen Partybus mit lauter Musik in den Wald dröhnen -er stand quasi neben uns- und zu vorangeschrittener Stunde spielte uns eine Blaskapelle noch ein Gute-Nacht-Ständchen.
Auf der letzten Tour von Bollendorf in das benachbarte Ferschweiler lagen nicht mehr allzu viele Kilometer vor uns. Deshalb sollte ein kleiner Halt im Bollendorfer Biergarten, als Frühschoppen gedacht, uns für den Rest des Tages stärken. Komischerweise öffnen die Wirte Ihre Pforte erst zur Mittagsstunde, was unser Vorhaben kippte. Also ging es los nach Ferschweiler, wo wir nach einer Route „à la Quer-Feld-Ein“ auch sehr zügig ankamen.
Abschließend lässt sich dieser Hike, welcher der erste Hike seit langer Zeit im Stamm Engers gewesen ist, als erfolgreich abstempeln. Knapp 45 km und 1200 Höhenmeter haben wir in diesen 4 Tagen zurückgelegt. Und auch die eine oder andere Blase hielt die gesamte Gruppe, deren Gruppenzusammenhalt sehr eng war, nicht davon ab den geplanten Weg zu bestreiten. Die luxemburgische Schweiz ist ein sehr schönes Wandergebiet, in dem nicht allzu viele Wanderer unterwegs waren. Also optimal für einen Hike geeignet. Mit einem sehr felsigen Gebiet ist diese Strecke sehr höhenintensiv, aber auch immer wieder ein echter Hingucker gewesen.
Bilder des Hikes finden Sie hier.