Pfingstlager 2018
Bereits am Montag, den 14.05. machten sich die ersten Pfadfinder der DPSG St. Martin Engers auf den Weg ins Brexbachtal Sayn. Bis zum Donnerstag, den 17.05. trafen immer mehr Mitglieder der Leiterrunde im Lager ein, um für das kommende Pfingstwochenende alles optimal vorzubereiten. Es wurden wie jedes Jahr zahlreiche Zelte aufgebaut, leckeres Essen vorbereitet und den Platz ein bisschen mit Bannern und Wimpeln verschönert. Da das Brexbachtal nur wenige Kilometer von Engers entfernt liegt, fühlte man sich dort in den Gesprächen mit befreundeten Stämmen richtig heimisch. Diese Nähe führte auch dazu, dass unsere „Kleinen“ mit einem kleinen Rucksack bepackt dieses Jahr von der Sammelstelle in Engers bis zum Zeltplatz mit den eigenen Füßen laufen mussten, so wie es sich eben für richtige Pfadfinder gehört. Dabei war der Weg durch die Brex bestimmt genauso lang, wie der Weg von Engers bis Sayn, denn in diesem Jahr waren wir auf Zeltplatz 23 stationiert, also fast ganz am Ende. Unsere „Kleinen“ störte das allerdings gar nicht, denn ihre Motivation und Vorfreude war schon auf dem Laufmarsch am Freitagnachmittag zu bemerken. Das kulinarische Angebot im Lager konnte diese Vorfreude nur steigern. Das Wochenende verbrachten wir bei Delikatessen wie Chili con carne, Gemüsesalat oder Pudding. Um das Feeling eines richtigen Pfadfinderlagers zu vervollständigen, durfte ein dementsprechend großes Lagerfeuer mit fleißigen Sängern und Sängerinnen drum herum natürlich nicht fehlen. Ich glaube, es gibt kaum etwas Schöneres als fröhliche Stimmen und Gesänge in der Nacht im Schein eines Lagerfeuers. Ausgeschlafen waren die Meisten am nächsten Morgen dann zwar nicht, aber trotzdem voller Spannung und Erwartung auf den nächsten Tag. Wie jedes Jahr war auch dieses Jahr der Samstag als Stafettentag verplant. Los ging es für die erste Gruppe schon direkt nach dem Frühstück. Team rot, gelb, weiß, blau und grün traten in verschiedenen überaus schwierigen Aufgaben und Spielen gegeneinander an. Der Weg führte die Gruppe einmal quer durch die Brex bis hin zum Römerturm, auf die Oscarhöhe und schließlich wieder zurück ins Lager. Die einen kamen dort pünktlich wieder an, die anderen ein bisschen verspätet und manche auch erst nach Stunden. Aber definitiv alle erschöpft, geschwitzt und schmutzig, so wie sich eben für einen großartigen Einsatz auf einer Stafette gehört. Alle Gruppen gaben ihr Bestes, wie sich auch später an den Bauwerken der einzelnen Gruppen zeigte. Aufgabe war es hierbei ein Merkmal nachzubauen, welches man mit dem Brexbachtal verbindet. Alle Gruppen steckten vollsten Eifer in diese kleinen Bauwerke aus Naturmaterialen und sammelten bereits auf dem Weg zurück zum Lager reichlich an Material. Es konnte nur einen Gewinner geben, das Niveau war sehr hoch und der Konkurrenzkampf unübersehbar. Es wurde gekämpft, seine Gruppe zu Hochleistungen ermutigt, gesungen aus vollster Kehle und vor allem gelacht, bis der Bauch weh tat. Am Ende wurde dann das schönste Bauwerk gekürt und abschließend der Sieger der ganzen Stafette geehrt. Traurig war über die verlorene Stafette keiner. Es gab Süßigkeiten für alle und der Spaß stand an diesem sonnigen Tag einfach im Vordergrund. Zudem konnten auch die kleinsten Mitglieder des Stammes ihre Fähigkeiten als Pfadfinder beweisen. Als Abschluss des Tages fand ein Spieleabend rund ums Lagerfeuer statt, der nochmal vollste Aufmerksamkeit forderte, aber auch wieder viele Lacher bereithielt. So hat jeder seinen Platz an diesem Samstag bei schönstem Wetter gefunden und den Tag zu etwas Besonderem gemacht. Fit und munter ging es dann am Sonntagmorgen wieder bei strahlendem Sonnenschein mit einer großen Messe auf Feldkirchener Boden weiter. Alle Stämme von diesem Wochenende waren herzlich eingeladen auf den Platz der Feldkirchener Pfadfinder zu wandern und mit ihnen einen deutsch-bolivianischen Gottesdienst zu feiern. Diese Messe dient vor allem dem Austausch mit den Gästen aus Bolivien, die am Pfingstwochenende in den verschiedenen Stämmen im Brexbachtal untergebracht waren. Es war für alle schön, die verschiedenen ausländischen Kluften zu sehen, die bolivianische Kultur kennen zu lernen und vor allem neue Freundschaften mit den Gästen aus unserem Partnerland knüpfen zu können. Für viele war es die erste Möglichkeit zu sehen, wem die Pfadfinder eigentlich mit ihrer sogenannten „Boliviensammlung“ helfen und wie das Leben in einem Land wie Bolivien eigentlich ist. Der Sonntagnachmittag diente dann der freien Beschäftigung. Heiß begehrt war hier der Besuch des Kiosks, um eines der schicken Brexbachtal-Armbänder zu ergattern. Neben diesem Pflichtbesuch genoss man entweder das schöne Wetter in den gemütlichen Hängematten im Lager, oder man zeigte sein Können im Baseballspiel. Bis dahin hatten wir die ganze Zeit wirklich großes Glück mit dem Wetter, jedoch gehört so ein kräftiger Regenschauer eigentlich zu jedem guten Pfingstlager dazu. Der nachmittägliche Schauer verdarb aber keinem die Stimmung. Ganz im Gegenteil: Es wurden in anfänglicher Hektik die Zelte alle regenfest gemacht, sich um die Jüngeren gekümmert und danach zusammengesetzt und die Regen schön gelacht. Für mich persönlich ist es immer ein Highlight, wenn man während dem Regen einfach im Zelt zusammensitzt und singt. Dafür brauch man keine Gitarre und auch keine glasklaren Stimmen. Es ist auch so wunderschön, wenn man dicht an dicht das Gemeinschaftsgefühl im Stamm weckt, zusammen lauthals singt und der Regen auf das Zeltdach plätschert. Denn Gemeinschaft wurde auch in diesem Pfingstlager wieder ganz großgeschrieben und sorgte für die nötige Harmonie und den reibungslosen Ablauf des Lagers. Dieser Ablauf fand seinen offiziellen Abschluss mit der Fackelwanderung am Sonntagabend. Alle gemeinsam wanderten wir mit Fackeln durch den Wald bis zum Römerturm, an dem dann zahlreiche Versprechen stattfanden. Eine Gruppe ist hier besonders hervorzuheben: Meute Wolf. Die Meute Wolf war dieses Jahr das erste Mal dabei und hat geschlossen als Gruppe ihr Wölflings -Versprechen abgelegt. Man hat den Kindern die Aufregung förmlich angesehen, aber auch den Stolz als sie dann endlich ihr orangenes Halstuch um den Hals tragen durften. Die Nacht wurde nach diesem ereignisreichen Tag am Lagerfeuer langsam zu Ende gebracht und nach und nach verabschiedeten sich alle ins Bett. Am Montagmorgen ging es dann direkt nach dem Frühstück mit dem Abbauen und Aufräumen los. Auch an dieser Stelle kann man nur wieder betonen, wie wichtig der Zusammenhalt und die Absprache untereinander im Stamm ist. Nur so kann ein reibungsloser Abbau funktioniert. Durch unsere vielen helfenden Hände waren wir mit Abbau schnell fertig und konnten uns vor der Abreise nochmal mit Nudeleintopf stärken. Alle Taschen wurden wieder auf den Anhänger geladen, die kleinen Taschen auf den Rücken geschnallt und die Kinder wieder in Reih und Glied zum Abmarsch bereit aufgestellt. Diese mussten leider auch wieder bis nach Engers zu Fuß laufen, was sie als gar nicht schlimm empfunden, da man sich ja nach so einem Wochenende immer noch viel zu erzählen hat. Die restlichen verblieben Helfer aus der Leiterrunde verluden noch das übrige Gepäck und fuhren schon mal vor ins Pfarrheim. Als die Wanderer dort eintrafen, war bereits alles wieder auf dem Speicher verstaut und die Eltern konnten in Ruhe ihre Kinder in Empfang nehmen. Abschließend lässt sich sagen, dass das Pfingstwochenende zwar bei einigen durch Grippe geplagt war, aber alles in allem dann doch ein großer Erfolg war. Hierfür bedanken wir uns als Stamm St. Martin bei allen helfenden Händen und vor allem bei unserem Vorstand, der für die einwandfreie Organisation verantwortlich war.